Auf dem Moto sausten wir voran. Bewaffnet mit meiner Kamera hieß mein Ziel am 12.10.2012 Mudon. Gut sausen ist relativ und so 30km können ganz schön lang werden. Zudem wird man überholt von allem was vier Räder hat. Einmal schnitt uns ein Transporter mit einem Arbeitselefanten hinten drauf. Ich glaub ich konnte dabei fast ein Grinsen beim Ladeflächen-Gast sehen. Zum Gruß hupte der LKW Fahrer noch kurz und gab Gas. Aber der Weg bietet einen herrlichen Blick auf grüne Feldern, beeindruckende Pagoden, hoch oben auf den Felsen und Felsvorsprüngen, und zur rechten stets der Fluss und das Meer.
Vorbei am großen Torbogen wird die Straße zum Buddha ausgeschmückt mit Staturen, Mönchfiguren und Stupas. Wirklich sehr beeindruckend sind die Mönchfiguren, die wie ein Begleitkommando die Straßenseiten schmückten. Weit mehr als 100 Mönche sind hier aufgestellt. Mein Fahrer erklärte mir, dass das Gelände, wenn es denn fertig wird, als buddhistischer Freizeitpark gedacht sei. Auch eine Wasserrutsche ist vorhanden. Vielleicht als eine Art reinigendes Ritual. Verrücktes Burma!
Und dann liegt er da. Ein unfassbar riesiger Buddha (Win Sein Taw Ya) mit rund 180 Meter Länge und 30 Meter Höhe. Soweit wie ich das verstand befindet sich der Buddha seit über 20Jahren im Bau und kann zur Zeit nur durch Spenden weiter finanziert werden. Das Mega-Projekt scheint aber äußerlich schon sehr fortgeschritten zu sein. Über eine Brücke, vorbei an den Wasserrutschen, gelangte ich in das Innenleben des Riesen. Das Innere ist in kleine Räume unterteilt, die mit Plastiken und Wandgemälden die Geschichte des Buddhismus erzählen. Einige davon sehen echt bizarr aus und sind nichts für schwache Nerven. Viele Räume, besonders im hinteren Bereich befinden sich noch im Aufbau. Hier ist Vorsicht geboten da teilweise Stahlträger herausragen und Bauschutt gut herum liegt.
Am Ausgang sitzt ein sehr alter Mönch, der mit einem großartigen Lächeln um eine Spende bittet. Um ganz genau zu sein kaufte ich damit eine Kachelplatte, die von einem Stapel auf einen anderen umgestapelt wird. Symbolisch als weiterhin verfügbares Arbeitsmaterial. Als kleines Dankeschön wird ein handgeschriebener, nennen wir es mal Spendenzettel, ausgefüllt. Wieder für Mr. Thomas. Einfach klasse.
Auf dem Rückweg, oben auf der Brücke, traf ich noch eine Gruppe sehr hübscher Mädels in umwerfenden Kleidern. Eigentlich absolut zu overdressed für solch einen Ausflug. Sie fragten woher ich kam und meine Antwort muss wohl so für Aufregung gesorgt haben, dass ich kurzer Hand für ein Fotoshooting missbraucht wurde. Bestehend aus Einzelaufnahmen mit je einer der bezaubernden Damen und reichlich Gruppenbildern. Die Situation etwas überraschend, dass ich perplex nicht daran dachte selbst ein Foto zu schießen. So gab ich meinen ersten Auftritt als Fotomodell.
Abschließend schlenderte ich noch um das gesamte Areal herum. Hier gab es echt viel zu sehen. Wenn diese Anlage mal irgendwann fertig sein sollte ist das ein wahres Highlight. War sie doch jetzt schon ein echter Eye-Catcher.
Nach rund drei Stunden ging es auf unserer Suzuki Hayabusa zurück Richtung Mawlamyaing.
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